Max Reinhardt Seminar
1928 bis 1945

Ausstellung im Wintergarten

 

Ausstellung

 

Text

Peter Roessler

Redaktion  

Peter Roessler und Christina Kramer

Gestaltung 

Hans Kudlich

Ort
Arena im Max Reinhardt Seminar
Penzinger Straße 9 | 1140 Wien

Besichtigungen und Führung
von Montag bis Freitag ab dem 12.05.2022 kostenlos nach Vereinbarung (kramer@mdw.ac.at)

Pressehinweis
Wenn Sie über die Ausstellung berichten möchten, stellen wir Ihnen gerne Bildmaterial und weitere Informationen zur Verfügung. Wenden Sie sich hierfür oder bei anderen Rückfragen jederzeit an Christina Kramer (kramer@mdw.ac.at) oder Univ.-Prof. Dr. Peter Roessler (roessler@mdw.ac.at).

Zum ORF-Bericht.

Eröffnung des Unterrichts am 23. April 1929 im Schlosstheater. V.r.n.l. Iwan Schmith, hinter ihm stehend Oskar Strnad, Mena Blaschitz, Emil Geyer, Max Reinhardt, hinter ihm stehend Paul Kalbeck. | Bildnachweis: Archiv des Max Reinhardt Seminars


1928 eröffnete Max Reinhardt sein Schauspiel- und Regieseminar im Schönbrunner Schlosstheater, das in Wien bald unter dem Namen Reinhardt-Seminar bekannt wurde. Ein Kollegium bedeutender Theaterleute und Pädagog:innen sowie ein Konzept, das auf der spannungsvollen Einheit von Schauspiel und Regie, Unterricht und öffentlicher Aufführung basierte, machte das Seminar zu einer einzigartigen Einrichtung. 1938 wurden zahlreiche Lehrende von den Nationalsozialisten verfolgt und vertrieben; die meisten von ihnen, weil sie Juden waren. Der Direktor des Seminars, der Regisseur und Theaterleiter Emil Geyer, wurde 1942 im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Auch die Studierenden und Absolvent:innen jüdischer Herkunft wurden ins Exil getrieben oder ermordet. Die Ausstellung im Wintergarten des Max Reinhardt Seminars erzählt von diesen Lehrenden und Seminarist:innen, ihrer Person, ihrer Arbeit und ihrem Exil, dem oft keine Rückkehr folgte. Durch die Ausstellung, mit ihren Abbildungen und Dokumenten, wandelnd, entsteht ein lebendiges Bild von den frühen Jahren des Schauspiel- und Regieseminars, dem durch die NS-Herrschaft erzeugten Bruch von 1938 und der personellen wie institutionellen Verstrickung des Seminars in den Nationalsozialismus. Es ist eine Geschichte, die nicht einfach vergeht, die nachwirkt und die in der Gegenwart zu einigem Nachdenken führen kann.