GANZ SCHÖN MÄNNLICH?!
12. März 2025
19:00-21:00 Uhr
Entwürfe kritischer Männlichkeit für das Theater
Podiumsgespräch mit Žiga Jereb, Christoph May und Gerhild Steinbuch, moderiert von Sarah Held
Die dritte Ausgabe der Podiumsreihe „Ganz schön mächtig“ widmet sich der Frage von Männerbildern und Männlichkeitsfantasien in der Gesellschaft und am Theater. Wie können gewaltvolle Muster verlernt werden? Welchen Beitrag können progressive Männerbilder für mehr Gendergerechtigkeit leisten? Und welche Rolle spielen Theater und Kunst in der Verfestigung von Rollenklischees?
Im Gespräch: Christoph May, Männerforscher und Co-Gründer des Instituts für Kritische Männlichkeitsforschung, Gerhild Steinbuch, Dramatikerin und Professorin am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien, sowie Žiga Jereb, Obmann der Männerberatung Wien, Psychotherapeut und Lehrender für Tanz am Max Reinhardt Seminar. Es moderiert: Sarah Held, Kulturwissenschaftlerin, Kunstschaffende und Lehrende, u. a. im Fach Kunst & Gesellschaftskritik am Max Reinhardt Seminar.
Christoph May ist Männlichkeitsforscher, Berater und Dozent. Er hat 2016 gemeinsam mit der Schriftstellerin Stephanie May das Institut für Kritische Männlichkeitsforschung (Detox Masculinity Institute) gegründet. Ihr Ziel ist es, die feministische Kritik an männlichen Monokulturen, Männerbildern und Toxischer Männlichkeit zu beschleunigen und Männer in die Verantwortung zu nehmen.
Gerhild Steinbuch, studierte Szenisches Schreiben in Graz und Dramaturgie an der HfS Ernst Busch in Berlin. Sie schreibt Texte für Sprech- und Musiktheater, Hörspiel, Essays und übersetzt aus dem Englischen, zuletzt „Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert“ von Sivan Ben Yishai. Ihre Texte werden vom Rowohlt Theater Verlag vertreten. Gemeinsam mit Olga Grjasnowa leitet sie das Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst. Letzte Premieren: Nosferatu (Burgtheater, 2024), Baumeister Solness (Münchner Kammerspiele, 2024).
Žiga Jereb, geboren in Slowenien, absolvierte seine Tanzausbildung in Ljubljana und Wien und war anschließend mehrere Jahre in Deutschland und Österreich als Tänzer tätig. Er absolvierte 2023 einen Master in Dance Research an der Anton Bruckner Privatuniversität, und ist derzeit Doktorand an der Kunstuniversität Linz im Bereich künstlerische Praxis. Žiga Jereb ist auch praktizierender Psychotherapeut (Daseinsanalyse). Seit einigen Jahren ist er ebenso in der Männerberatung im Bereich der Anti-Gewalt-Therapie für Jugendliche und junge Erwachsene tätig und ist seit 2024 Obmann der Männerberatung Wien.
Sarah Held lebt und arbeitet als Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin in Wien.
„Zur Materialität des feministischen Widerstands“ hat sie in den USA, Mexiko, Chile und Australien durch den Fokus „textiler Agency gegen sexualisierte Gewalt/Femicides“ (2021) geforscht und mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung an der Uni Frankfurt/Main und der Akademie der bildenden Künste in Wien promoviert. Aktuell forscht sie zu „Umformierungen extrem Rechter in Mode, Feminismus und Popkultur“ (2021, Hg. mit Elke Gaugele) und „masculinity, fatal body ideals, homophobic homoeroticism and National Socialist aesthetics revisited“ (2022). Seit 2023 co-leitet sie das internationale FWF-Forschungsprojekt „Fashion and the Far-Right“ an der Akbild.
Zum Entwurf eines queer-feministischen „pornotopia revised“ (Ausstellung 2022; Hg. mit Sylvia Sadzinski 2024) forscht, kuratierte und arbeitete sie performativ (2016-2023), zuletzt auf dem Filmfest Dresden. Mit dem Kollektiv „Aufstand der Schwestern“ macht sie seit 2021 Aktionskunst gegen Femizide. Feministisch-künstlerisch interveniert sie am liebsten im öffentlichen Raum, aber auch im Rahmen der documenta fifteen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stabstelle Gleichstellung, Gender und Diversität (GGD) der mdw statt.
Reservierung
Die Veranstaltung ist ausgebucht.